Donnerstag, 5. Juli 2012

Ruanda

Bin ich noch in Ostafrika?
Nina und ich im Niemandsland
Abschließend zu meinem Trip habe ich noch ein Wochenende in Ruanda verbracht.
So fuhr ich nachts in Kampala mit dem Bus los und war gegen 7 Uhr in der Früh in Ruanda an der Grenze angekommen.
Das erste Durchkommen war kein Problem, da ich als Deutsche kein Visum zahlen musste. Doch dann kam die Gepäckkontrolle!
J
Zum Glück wurde ich (im Gegensatz zu fast allen in meinem Bus) schon von anderen Freiwilligen vorgewarnt, denn man darf nach Ruanda keine Plastiktüten mitnehmen.
So wurden dann erstmal fleißig Koffer entleert und plastikfrei weitergeschickt.
Anschließend mussten wir dann noch übers Niemandsland gehen, was bei Vollnebel um 7 Uhr morgens ehrlich gesagt ein wenig gruselig war.
Doch schließlich habe ich alles überstanden und bin dann in Kigali in eine neue Welt eingetaucht.
Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen:
-          Rechtsverkehr

Nina aufm Boda (mit Helm!)
-          Neue Sprachen (Kinyarwanda und FRANZÖSISCH!!)
-          Saubere Straßen und Wege
-          Straßen die problemlos befahrbar sind
-          Ampelsystem (an dass sich die Fahrer halten)
-          Bodafahren mit Helm
 -          Grundsätzlich Regeln und Vorschriften, an die sich alle halten




Die Gedenkstätte in Kigali
Ich könnte jetzt Stunden so weiter machen, aber kurz um erinnerte mich Kigali einfach an eine europäische Stadt.
In manchen Momenten habe ich schon ganz vergessen noch in Ostafrika zu sein.

Trotz allem habe ich das perfekte Ruanda nicht ganz abgekauft und wenn man genauer hinschaut, ist es das auch nicht.
Die Landbevölkerung ist sehr arm.
Bildung und Gesundheitsversorgung ist mangelhaft. (Besonders schlimm auf dem Land)

Und Ruanda ist ein Land, das mit einer schrecklichen Vergangenheit lebt.
à Dem Genozid von 1994.
Bei dem Völkermord kamen in Ruanda damals ca. 1  Millionen Menschen ums Leben.
Und ein Ereignis wie dieses ist natürlich nach 18 Jahren noch unglaublich präsent.
Nina und ich waren an einer Gedenkstätte, die Hintergründe und Fakten des Genozids genauer erklären und darstellen, auch unzählige Massengräber befinden sich dort.
Es ist schrecklich, was in Ruanda passiert ist und ich als „Ausländer“ denke mir dann immer, ob internationale Kräfte mehr tun können bzw. könnten. An diesem Beispiel ist mir wieder klar geworden, dass auf jeden Fall mehr getan werden kann, um unschuldige Menschen vor einem brutalen Tod zu schützen.

Vor allem im Hinblick auf die momentane Situation im Kongo (der auch nur wenige Stunden von mir hier entfernt liegt).

Massengräber in Kigali

Wall of Names (Einige der Opfer von 1994)



Ein Wagen des Hotels
Abends haben Nina und ich noch den Film „Hotel Ruanda“ gesehen, bei dem um das Hotel des Mille Collines in Kigali geht, das während des Genozids dank des Managers 1268 Menschen beherbergen und somit retten konnte. (Wirklich sehenswerter Film)








Alles in allem war es ein wirklich tolles Wochenende und Ruanda ist ein wunderschönes Land, das nicht umsonst das „Land der tausend Hügel“ genannt wird.
Es gibt auch noch viel mehr zu erkunden, als ich in ein paar Tagen gesehen habe, dennoch war es toll nach Tansania noch ein weiteres Land in Ostafrika gesehen zu haben…

 Bis bald,

eure Anja.


1 Kommentar:

  1. Ich ziehe meinen Hut vor soviel Mut in diesen Ländern so zu reisen wie du es tust!
    Wünsche Dir weiterhin alles Gute.
    Gruß Karin

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