Sonntag, 18. September 2011

Meine neue Heimat

So nach 2 Wochen meld  ich mich jetzt mal mit Neuigkeiten... Das Internet ist hier draußen leider nicht so schnell, drum gibts Bilder erst nächste Woche, wenn ich in Kampala bin.

In Mbarara angekommen war unsere abenteuerliche Fahrt noch nicht zu Ende, denn am nächsten Mittag, als wir uns auf den Weg nach Kyamuhunga machten, kamen wir in einen Tropensturm.
Es hat unglaublich stark geregnet und zeitweise haben wir nichts mehr von der Straße gesehen, dennoch fuhren wir mit Schrittgeschwindigkeit und Warnblinkanlage weiter, da wir nicht am Fahrbahnrand halten konnten. Die Situation war ziemlich angespannt, was sich nicht verbesserte, als ein halber Baum auf der Straße lag und wir einen LKW, ein Auto, sowie ein Boda im Straßengraben liegen sahen. Gottseidank legte sich der Sturm später wieder und wir kamen heil in Kyamuhunga an.

Unser Garten
Dort wurde ich herzlich von den Schwestern des Konvents empfangen. Insgesamt sind es 10 Ordensschwestern, die alle verschiedenen Tätigkeiten im Krankenhaus nachgehen und dieses auch leiten.
Auf dem Gelände des Krankenhauses befindet sich nach dem Eingangstor auf der rechten Seite das Krankenhaus mit seinen verschiedenen Stationen und Bereichen (OutPatientDepartment mit Labor, Kinder-, Normal- und chirurgische Station, Kreissaal mit OP), sowie das Konvent der Schwestern. Auf der linken Seite sind mehrere Blöcke, in denen das Krankenhauspersonal mit seinen Familien wohnt.

Das Wohnzimmer
Mein Zimmer


Mein Zimmer mit Fotowand
Annett und ich beim Streichen
Ich teile mir mit Annett (meiner „Vorgängerin“) eines dieser kleinen Häuschen, dort haben wir einen großen Wohnraum mit Küchentisch und Regalen, Annetts Zimmer, mein kleines, frischgestrichenes Zimmer und noch eine Abstellkammer. Das Klo mit Dusche befindet sich in einer kleinen Hütte in unserem Garten und ist sauber und schön. In unserem Garten stehen zwei Bananenbäume und ein Paprikastrauch und bei gutem Wetter halten wir uns viel hier auf, egal ob zum Wäschewaschen oder einfach nur zum Sonnetanken. Obwohl es momentan aufgrund der Regenzeit ziemlich kalt ist. Vormittags haben wir meistens gutes Wetter mit Sonne und blauem Himmel, doch gegen Mittag/Nachmittag ziehen eigentlich jeden Tag dicke Gewitterwolken auf. Es regnet und stürmt heftig und dann kühlt es ziemlich ab, so dass man auf jeden Fall eine lange Hose, Pulli und/oder Jacke braucht. Dennoch finde ich das Wetter recht angenehm, so kann ich in der Nacht mich immer schön in meine Decke kuscheln ohne groß schwitzen zu müssen. J

Momentan bin ich noch dabei mich hier einzuleben und meinen Alltag zu finden. Obwohl sich hier jeder Tag anders gestaltet, abhängig von der Arbeit im Krankenhaus und dem Wetter.

Im Konvent bin ich dreimal täglich zum Essen, welches dort von zwei Köchinnen zubereitet wird. Frühstück gibt es ab halb 8 (für uns dann so um 9 J ), welches aus Tee, Kaffee und Milch, Toast und eine Art Weißbrot mit Omlett, Marmelade, Honig, Bananen und Avocados besteht. Mittagessen gibt es ab 13 Uhr, zur Auswahl gibt es meistens Reis, Nudeln, Hirsebrei, Matoke, Kraut, Bohnen, Salat mit frischem Gemüse und dazu verschiedenes Fleisch und auch mal Fisch, dazu trinke ich meistens Soda(Cola, Fanta, Lemon,…). Das Abendessen gestaltet sich meistens ähnlich wie das Mittagessen und es schmeckt hier alles ganz gut, obwohl es natürlich etwas ganz anderes als in Deutschland istv. Ab und an gönnen wir uns auch mal ein Bierchen…

Das A-Team auf Touren:
Ich, Anne und Annett
Wenn wir etwas besorgen müssen, fahren wir mit dem Motorrad in die nächste größere Stadt Ischaka. An den Linksverkehr musste ich mich erst gewöhnen, aber eigentlich ist das gar nicht so wild, da ist eher der afrikanische Verkehrsstil das Problem… J
Doch egal welche neuen Eindrücke ich sammele und was ich erstaunlich oder verwundert bestaune, die größte Attraktion sind meistens wir. Auf der Straße schauen einem alle hinter her und Kinder winken einem zu und rufen: „Muzungu, Muzungu!“ (suaheli für Europäer, Weißer). Diese Tatsache (hier weit und breit die einzigen Weißen zu sein) muss ich erst noch verdauen und auch das Angestarrt werden wie als ob ich Paris Hilton höchstpersönlich wäre. Daran gewöhnen werde ich mich bestimmt nicht.

Soweit erstmal zu meiner neuen Heimat.
Im nächsten Post schreib ich euch dann noch was zu meiner Arbeit hier….
Bis dann,
(euer Muzungu) Anja

1 Kommentar:

  1. Hi meine Liebe,

    bin grad aus meinem Afrika-Urlaub (Ägypten) zurück und hab mich glei mal aufn neuesten Stand bei dir gebracht ;-)
    Hört sich ja sehr abendteuerlich an des
    Ganze :-)
    Hoffe du hast ganz viel Spaß und hältst uns weiter aufm Laufenden.

    Küssle
    Deine Bib

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